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TL;DR: Zuerst Lesen: Eine kurze Übersicht über Obnam
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Vermutlich müssen Sie nur dieses Kapitel lesen.

Dieses Kapitel gibt eine kurze Einführung in die wichtigsten Teile von
Obnam. Der Rest des Buches ist im Grunde eine ausführliche Version dieses
Kapitels. Sie sollten dieses Kapitel zuerst lesen und dann einfach behaupten,
Sie hätten auch den Rest gelesen -- auf Cocktailpartys wird Sie jeder
ehrfürchtig ansehen. Ich verspreche, dass auch niemand sonst den Rest
des Buches gelesen haben wird, es gibt also kein Risiko erwischt zu werden.

Konfiguration
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Obnam benötigt keine Konfigurationsdatei, Sie können alles mittels
Optionen auf der Kommandozeile konfigurieren.
Aber natürlich können Sie auch eine Konfigurationsdatei verwenden,
speichern Sie sie unter `~/obnam.conf` und geben Sie ihr z.B. folgenden Inhalt:

    [config]
    repository = sftp://your.server/home/youruser/backups/
    log = /home/liw/obnam.log


Die folgenden Beispiele gehen davon aus, dass Sie eine Konfigurationsdatei erstellt haben,
so dass Sie die Optionen nicht jedes Mal wiederholen müssen.

Vermutlich wollen Sie jetzt die `log` Einstellung aktivieren, damit Sie im Falle eines
Problems alle verfügbaren Informationen zur Problemlösung in der Protokolldatei finden.

Das erste Backup
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Ihr erstes Backup wird recht groß sein und eine ganze Weile dauern.
Ein langes Backup kann abstürzen, aber das ist kein Problem:
Obnam erstellt alle Paar hundert Megabytes einen **Checkpoint**,
von dem aus es abgebrochene Vorgänge wieder aufnehmen kann.

    obnam backup $HOME

Inkrementelle Backups
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Wenn Sie Ihr erstes Vollbackup gemacht haben (eventuell in mehreren Schritten),
sichern Sie sämtliche Änderungen einfach indem Sie Obnam nochmal aufrufen:

    obnam backup $HOME

Dies wird alle neuen und geänderten Dateien sichern. Es wird ebenfalls
aufgezeichnet, welche Dateien seit dem letzten Backup gelöscht wurden.

Sie können Obnam so oft ausführen, wie Sie mögen. Es werden immer nur
die Änderungen zum letzten Backup gesichert.

Mehrere Clients in einem Repository
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Sie können mehrere Clients in ein einzelnes Repository sichern,
indem Sie die Option `--client-name=<identifier>` beim Programmaufruf
mitgeben. Die Sicherungssätze werden getrennt gespeichert, aber die
Deduplizierung läuft über alle Sätze.

Alte Generationen entfernen
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Irgendwann wird Ihr Backup Repository so groß, das Sie einige alte
Generationen entfernen wollen. Diese Operation wird "forget" genannt:

    obnam forget --keep=30d

Dieser Befehl behält ein Backup von jedem der letzten 30 Kalendertage,
beginnend mit dem neuesten Backup (nicht der aktuellen Uhrzeit).
Wenn Sie mehrmals am Tag gesichert haben, wird nur die letzte Generation
des Tages behalten.

Alle Daten, die zu einer Generation gehören die behalten wird,
bleiben im Repository. Jegliche Daten die ausschließlich einer
Generation angehören die vergessen wird, wird entfernt.

Daten wieder herstellen
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Hoffentlich werden Sie das nie benötigen, aber der einzige Grund warum
man Backups anlegt ist, dass man eines Tages die Daten wieder herstellen kann,
falls ein Unglück geschieht:

    obnam restore --to=/var/tmp/my-recovery $HOME

Dieser Befehl wird Ihr gesamtes Home-Directory aus der letzten Generation
nach `/var/tmp/my-recovery` wiederherstellen.
Wenn Sie nur einzelne Verzeichnisse oder Dateien benötigen, können Sie diese
stattdessen angeben:

    obnam restore --to=/var/tmp/my-recover $HOME/Archive/receipts

Sollten Sie Sich nicht mehr an den Dateinamen erinnern, benutzen Sie zuerst `obnam ls`:

    obnam ls > /var/tmp/my-recovery.list

Dies wird den Inhalt der Generation in einem Format ähnlich `ls -lAR` ausgeben.
Speichern Sie den Inhalt in einer Datei und sehen Sie sie durch.
(Das ist ein eher langsames Kommando, daher ist es komfortabler
die Ausgabe in eine Datei zu speichern.)

Verschlüsselung nutzen
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Obnam kann Backups mittels GnuPG verschlüsseln. Um dies einzuschalten
müssen Sie einen PGP-Schlüssel besitzen (oder erzeugen) und Obnam
dann erklären was es machen soll.

    [config]
    encrypt-with = CAFEBABE

In diesem Fall ist `CAFEBABE` die **Key-ID** Ihres Schlüssels,
so wie GnuPG sie ausgibt. Im Moment benötigen Sie entweder `gpg-agent` oder etwas
ähnliches, denn Obnam hat keine Möglichkeit nach dem Passwort zu fragen.

Wenn das geschafft ist, wird Obnam von da an automatisch ver- und entschlüsseln.

Wenn Sie Ihre Backups verschlüsseln, sollten Sie unbedingt auf anderem Weg eine
Sicherheitskopie Ihres GPG Schlüssels anfertigen. Ohne den Schlüssel
können Sie keine Dateien wieder herstellen, daher können Sie sich nicht
auf das gleiche Obnam Backup verlassen um den Schlüssel zu sichern.
Sichern Sie Ihren GPG-Schlüssel irgendwo anderes und stellen Sie sicher,
eine ausreichend starke Passphrase zu verwenden, um offline Brute-Force Attacken
stand zu halten. Denken Sie daran: Sollten Sie Ihren GPG Schlüssel
verlieren oder nicht mehr darauf zugreifen können, wird Ihre gesamte
Backup unbrauchbar.

Wenn Sie die Verschlüsselung erst nachträglich aktivieren,
müssen Sie mit einem neuen Repository von vorne beginnen.
Sie können keine verschlüsselten und unverschlüsselten Backups im gleichen Repository mischen.

(Es gibt eine Reihe von Befehlen für die Verwaltung von Obnams Verschlüsselung.
Normalerweise benötigen Sie sie nicht, es sei denn mehrere Ihrer Clients teilen sich
das gleiche Repository. In diesem Fall sollten Sie die manpage lesen.)