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author | Jan Niggemann <jn@hz6.de> | 2015-05-21 15:50:31 +0200 |
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committer | Lars Wirzenius <liw@liw.fi> | 2015-07-04 13:19:50 +0300 |
commit | e1a9c50dbe638f420ebed5001142cc0d6eb87d16 (patch) | |
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-rw-r--r-- | obnam.1.de.in | 535 |
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diff --git a/obnam.1.de.in b/obnam.1.de.in new file mode 100644 index 00000000..da223adc --- /dev/null +++ b/obnam.1.de.in @@ -0,0 +1,535 @@ +.\" Copyright 2010-2014 Lars Wirzenius +.\" +.\" This program is free software: you can redistribute it and/or modify +.\" it under the terms of the GNU General Public License as published by +.\" the Free Software Foundation, either version 3 of the License, or +.\" (at your option) any later version. +.\" +.\" This program is distributed in the hope that it will be useful, +.\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of +.\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the +.\" GNU General Public License for more details. +.\" +.\" You should have received a copy of the GNU General Public License +.\" along with this program. If not, see <http://www.gnu.org/licenses/>. +.TH OBNAM 1 +.SH BEZEICHNUNG +obnam \- Backups anlegen, wiederherstellen bzw. verändern +.SH ÜBERSICHT +.B obnam +erzeugt und verwaltet Backups, die entweder lokal oder remote über sftp abgelegt werden können. Mit obnam brauchen Sie nicht +zwischen Full-Backup und inkrementellem Backup unterscheiden: Jedes Backup verhält sich wie ein vollständiger +.I Snapshot, +ist in Wirklichkeit aber inkrementell. Es werden nur Daten gesichert, die seit dem letzen Backup geändert wurden. Wenn ein Teil +der Daten bereits in einem anderen File gesichert wurde, wird dieser Teil erneut benutzt. Dies wird +.I Deduplizierung +genannt. +.SH BESCHREIBUNG +Der Ort an dem die Daten gesichert werden wird als "backup repository" bezeichnet. Ein Repository kann zum Beispiel ein Verzeichnis auf +einem sftp-Server oder auf einer USB-Festplatte sein. Ein einzelnes Repository kann Backups von mehreren Clients enthalten, so +können die Daten mehrerer Clients für die Deduplizierung benutzt werden. Trotzdem kann ein Client nur "seine" Daten einsehen, +also z.B. Wiederherstellen. +.PP +Das erste Argument für +.B obnam +sollte eine +.I Funktion +sein, gefolgt von optionalen Parametern. +Hier die Liste der Funktionen: +.IP \(bu +.B backup +erzeugt ein neues Backup. +Beim ersten Aufruf wird ein vollständiges Backup angelegt, bei nachfolgenden Aufrufen ein inkrementelles. +.IP \(bu +.B restore +Das Gegenteil von "backup". +Es extrahiert gesicherte Daten aus dem Repository in ein Verzeichnis. +Sie können eine vollständige Generation oder einzelne Dateien wiederherstellen. +.IP \(bu +.B clients +zeigt eine Liste der Clients, die im Repository gesichert sind. +.IP \(bu +.B generations +zeigt eine Liste aller Generationen (Backups) eines Clients und einige Metadaten der Generationen. +.IP \(bu +.B genids +zeigt eine Liste aller Generations-IDs eines Clients. +Keine anderen Daten werden angezeigt. Sinnvoll für Scripte. +.IP \(bu +.B ls +zeigt den Inhalt einer Generation an, ähnlich wie +.BR "ls \-lAR" . +.IP \(bu +.B kdirstat +zeigt den Inhalt einer Generation an. Die Ausgabe erfolgt in einem +.BR "kdirstat" +kompatiblen Format, das dann benutzt werden kann um den Inhalt eines Backups zu visualisieren. +.IP \(bu +.B verify +vergleicht Backup-Daten mit Echtdaten und stellt sicher, das sie identisch sind. Sinnvollerweise wird verify sofort nach einem +Backup-Lauf aufgerufen um zu prüfen das auch alles geklappt hat. +.B verify +kann jederzeit aufgerufen werden, allerdings schlägt die Überprüfung fehl wenn die Echtdaten verändert sind, auch wenn das Backup +fehlerfrei ist. +.IP \(bu +.B forget +entfernt nicht mehr benötigte Generationen und gibt wenn möglich Speicherplatz frei. Wenn eine Generation gelöscht wurde, können +deren Daten nicht mehr zurückgesichert werden. Sie können die Generation(en) entweder beim Aufruf mitgeben, oder die Option +.B \-\-keep +verwenden um anzugeben, was behalten werden soll (alles andere wird entfernt). +.IP \(bu +.B fsck +überprüft und repariert (optional) ein Repository. Es verifiziert das sämtliche Clients, Generationen, Verzeichnisse, Dateien und +Dateiinhalte konsistent im Repository gespeichert sind. Der Aufruf kann sehr lange dauern. +.IP \(bu +.B force\-lock +entfernt die Sperre eines Clients im Repository. +Sie sollten dies nur tun, wenn Sie sicher sind das nichts anderes auf die Daten des Clients im Repository zugreift. +Die Sperre kann zum Beispiel hängen bleiben, wenn obnam während einer Operation die Netzwerkverbindung zum Repository verliert. +.IP \(bu +.B client\-keys +zeigt eine Liste der Verschlüsselungs-Schlüssel jedes Clients. +.IP \(bu +.B list\-keys +zeigt eine Liste aller Schlüssel die auf das Repository zugreifen können und auf welche Top-Level Verzeichnisse jeder Schlüssel Zugriff +hat. Manche Top-Level Verzeichnisse sind von mehreren Clients "geshared", andere sind auf einen Client beschränkt. +.IP \(bu +.B list\-toplevels +ähnlich wie +.BR list\-keys , +zeigt aber Top-Level Verzeichnisse und welche Schlüssel Zugriff haben. +.IP \(bu +.B add\-key +fügt einen Schlüssel zum Repository hinzu. +Standardmäßig wird der Schlüssel nur zu gemeinsam genutzen Top-Level Verzeichnissen hinzugefügt, er kann aber auch zu einzelnen Clients +hinzugefügt werden (Client-Namen als Argument angeben). +Der Schlüssel wird durch die +.B \-\-keyid +spezifiziert. Wer auch immer Zugriff zum privaten Schlüssel der zugehörigen Key-ID hat, kann auf das Repository zugreifen. +(gemeinsam genutze Top-Level Verzeichnisse plus angegebene Clients). +.IP \(bu +.B remove\-key +entfernt einen Schlüssel aus den gemeinsam genutzen Top-Level Verzeichnissen und allen angegebenen Clients. +.IP \(bu +.B nagios\-last\-backup\-age +gibt einen Wert ungleich Null zurück wenn das letzte Backup eine konfigurierbare Anzahl Tage als ist. Dies erlaubt die Einbindung in +Nagios, Schwellenwerte werden über +.B \-\-warn-age +und +.B \-\-critical-age +eingestellt. +.IP \(bu +.B diff +vergleicht zwei Generationen und gibt eine Liste der Unterschiede aus, das erste Zeichen zeigt den Unterschied an: +.br + + Datei neu hinzugekommen +.br + - Datei entfernt +.br + * Datei geändert +.br +Wenn nur eine Genearion angegeben wurde, dann wird diese Generation mit dem direkten Vorgänger verglichen. +Werden zwei Generationen angegeben, werden die Unterschiede dieser beiden Generationen angezeigt. +.IP \(bu +.B mount +mounted das Repository als FUSE filesystem (read-only). Jede Generation wird als eigenes Unterverzeichnis dargestellt, das nach der +Generations-ID benannt ist. Sie können so mit den normalen Werkzeuge auf die gesicherten Daten zugreifen, zum Beispiel GUI File Manager +oder auch Kommandozeilen-Werkzeuge wie +.BR ls (1), +.BR diff (1), +und +.BR cp (1). +Sie können keine Daten hinzufügen, aber ganz einfach Daten wieder herstellen. +.IP +Sie benötigen die FUSE utilities und die entsprechende Berechtigung um FUSE zu benutzen, damit dies funktioniert. +Details sind je Betriebssystem unterschiedlich, in Debian benötigen Sie das Paket +.I fuse +und müssen Sich zur Gruppe +.I fuse +hinzufügen (evtl. müssen Sie Sich neu anmelden). +.SS "Backups anlegen" +Wenn Sie ein Backup machen, speichert +.B obnam +die Daten in das Repository. Die Daten werden in Teile (engl. chunk) aufgeteilt, +wenn ein chunk schon im Repository enthalten ist, wird er nicht noch einmal gespeichert. +So kann +.B obnam +leicht mit nur teilweise geänderten oder umbenannten Dateien umgehen. Außerdem wird so vermieden das mehrere Clients die selben +Daten sichern. Wenn zum Beispiel jeder im Büro eine Kopie des Verkaufsprospektes gespeichert hat, werden die Daten im Repository +trotzdem nur einmal abgelegt. +.PP +Jedes Backup ist eine +.IR Generation . +Zusätzlich legt +.B obnam +während eines Backup-Laufs +.I checkpoints +an, die sich genau wie normale Generationen verhalten, aber noch nicht die gesamten Echtdaten enthalten. +Sollte ein Backup-Lauf unterbrochen werden, kann der folgende Lauf beim letzten Checkpoint weiter machen und muss nicht komplett +von vorn beginnen. +.PP +Sollte ein Backup-Lauf ein Verzeichnis entfernen, so behalten die älteren Genrationen die Daten trotzdem: +Neue Generationen haben keinen Einfluß auf die älteren Generationen. Wurde das Verzeichnis unabsichtlich entfernt, kann es +wieder hinzugefügt werden und beim nächsten Backup-Lauf werden die bereits im Repository befindlichen Daten wiederverwendet. +Es werden dann lediglich Metadaten (Dateinamen, Berechtigungen, ...) erneut gesichert. +.SS "Backups überprüfen" +Was nützt ein Backup-System, dem Sie nicht vertrauen können? Wie können Sie etwas vertrauen, das Sie nicht testen können? +Der Befehl +.B "obnam verify" +prüft das die Daten im Repository und die Echtdaten übereinstimmen. Es holt eine oder mehrere Dateien aus dem Repository und vergleicht +sie mit den Echtdaten. Im Wesentlichen ist dies das gleiche wie ein Restore und ein Vergleich mittels +.BR cmp (1), +aber es ist einfacher. +.PP +Standardmäßig werden alle Daten verglichen, Sie können aber auch einzelte Dateien als Parameter mitgeben. +Dabei müssen Sie den vollständigen Pfad zu den Dateien angeben, keinen relativen Pfad. +.PP +Die Ausgabe zeigt Dateien, bei denen es Unterschiede zwischen Echtdaten und Repository gibt. +Wenn Sie sämtliche Dateien überprüfen ist es sehr wahtscheinlich, das einige Dateien geändert sind, ohne das dies ein Problem darstellt. +Bitte beachten Sie das Pfadangaben absolut sein müssen und nicht relativ zum Backup root. +Sie müssen mindestens ein Backup root auf der Kommandozeie older mittels +.B \-\-root +angeben, damit obnam das Filesystem findet, falls es remote ist. +.SS "URL syntax" +Jedes Mal wenn obnam eine URL akzeptiert kann das entweder ein lokaler Pfadname oder eine +.B sftp +URL sein. +Eine sftp URL hat die folgende Form: +.IP +\fBsftp://\fR[\fIuser\fR@]\fIdomain\fR[:\fIport\fR]\fB/path +.PP +wobei +.I domain +ein normaler Internet domain name eines Servers ist, +.I user +der Benutzername auf dem Server, +.I port +eine (optionale) Portnummer, +und +.I path +Wie in +.BR bzr (1), +aber im Gegensatz zum sftp URL standard, ist der Pfadname absolut, außer wenn er mit +.B /~/ +beginnt. In diesem Fall ist er relativ zum home directory des Benutzers auf dem Server. +.PP +Im Abschnitt BEISPIELE finden Sie einige Beispiele für sftp URLs. +.PP +Sie können +.B sftp +URLs sowohl für das Repository als auch die Echtdaten (backup root) benutzen. +Bitte beachten Sie, das sich +.B sftp +durch Beschränkungen des Protokolls und seiner Implementierung in der +.B paramiko +Bibliothek weniger gut eignet, um darübe rauf Echtdaten zuzugreifen. +So werden zum Beispiel Hardlinks nicht optimal verarbeitet. +Beim Zugriff auf Echtdaten sollte die URL daher nicht mit +.B /~/ +enden und es sollte in diesem Fall ein Punkt am Ende stehen. +.SS "Mit Generationen arbeiten" +Wenn Sie nicht mit der neuesten Generation arbeiten, müssen Sie mittels +.B \-\-generation +eine Generation spezifizieren. +Sie können entweder das Wort +.IR latest , +angeben (neueste Generation, default), +oder einge Nummer. Benutzen Sie die Funktion +.B generations +um zu sehen, welche Generationen zur Verfügung stehen und welche Nummern (IDs) sie haben. +.SS "Vorgaben zum behalten und entfernen von Generationen" +Die Funktion +.B forget +kann optional Vorgaben enthalten, auf deren Basis Generationen automatisch gelöscht oder behalten werden. +Diese Vorgaben (engl. policy) werden mit +.BR \-\-keep =\fIPOLICY +gesetzt. +.PP +.I POLICY +ist dabei eine komma-getrennte Liste von Regeln. +Jede Regel besteht aus einer Anzahl und einem Zeitraum. +Die Zeiträume sind: +.BR h , +.BR d , +.BR w , +.BR m , +und +.BR y , +für Stunde (engl. hour), Tag (engl. day), Woche (engl. week), Monath (engl. month), und Jahr (engl. year). +.PP +Die Vorgabe +.I 30d +bedeutet: Behalte das neueste Backup (Generation) für jeden Tag an dem eines erstellt wurde und +behalte die letzten 30 dieser Backups (Generationen). +Jede Generation die zu einer Vorgabe passt wird behalten, alle anderen dazwischen werden entfernt. Backups die älter als das älteste +zu behaltende Backup sind, werden ebenfalls entfernt. +.PP +Stellen Sie Sich zum Beispiel vor, dass Backups jede volle Stunde gemacht werden, also um 00:00, 01:00, 02:00, und so weiter, bis 23:00. +Wenn die +.B forget +Dunktion um 23:15 mit der oben erwähnten Policy aufgerufen wird, werden die Backups von 23:00 jedes Tags behalten und die anderen +werden entfernt. Es werden auch alle Backups entfernt, die älter als 30 Tage sind. +.PP +Wenn Backups jeden zweiten Tag um 12:00 erstellt werden, dann behält +.B forget +mit der oben angegebenen Policy ebenfalls die letzten 30 Backups, die sich in diesem Fall allerdings auf einen Zeitraum +von 60 Tagen erstrecken. +.PP +Beachten Sie das obnam nur die Zeitstempel im Backup repository prüft und sich um die aktuelle Systemzeit nicht kümmert. +Das bedeutet auch, das wenn Sie aufhören Backups zu machen, die bereits bestehenden nicht automatisch irgendwann gelöscht werden. +Im Prinzip benutzt obnam für den forget-Lauf die Uhrzeit direkt nach dem neuesten Backup. +.PP +Die Vorgaben könnne in beliebiger Reihenfolge gegeben werden, sie werden aufsteigend nach Zeitraum geordnet, bevor sie angewendet weden. +(Zwei Angaben für den gleichen Zeitraum führen zu einem Fehler). +Ein Backup (= eine Generation) wird behalten, wenn eine Vorgabe darauf passt. +.PP +Ein anderen Beispiel. Stellen Sie Sich wieder stündliche Backups wie oben vor, aber eine Vorgabe wie +.IR 30d,52w . +Diese Vorgabe wird 30x die letzten Backups des Tages behalten +.I und +52x das neueste Wochen-Backup. +Weil die stündlichen Backups täglich von der 30d-Vorgabe gelöscht werden, noch bevor die 52w Regel sie erfassen kann, werden die +letzten 30 Tages-Backups von je 23:00 behalten, und das 23:00 Uhr Backup eines jeden Sonntags für 52 Wochen. +.PP +Geben Sie stattdessen eine Vorgabe wie +.IR 72h,30d,52w , +behält +.B obnam +die letzten 72 stündlichen Backups, die letzten Backups jedes Kalendertages der letzten 30 Tage, und das letzte Backup jeder Kalenderwoche +für 52 Wochen. +Bei nur einem Backup am Tag behält +.B obnam +dann also effektiv die Backups der letzen 72 Tage... +.PP +Klingt verwirrend? Überlegen Sie mal, wie verwirrt der Entwickler beim Schreiben des Codes wohl war... +.PP +Wenn keine Vorgabe gemacht wird, behält +.B forget +alles. +.PP +Eine typische Vorgabe wäre +.IR 72h,7d,5w,12m , +was soviel bedeudet wie: Behalte +die letzten 72 stündlichen Backups, +die letzten 7 täglichen Backups, +die letzten 5 wöchentlichen Backups, +die letzten 12 monatlichen Backups. +Werden Backups systematisch stündlich erstellt, +bedeutet das: Es werden +die stündlichen Backups der letzten 3 Tage, +die täglichen Backups für eine Woche, +die wöchentlichen Backups für einen Monat +und die monatlichen Backups für ein Jahr behalten. +.PP +Die Vorgaben sind in der Tat etwas kompleiziert, führen Sie +.B forget +daher bitte mit +.B \-\-pretend +aus um sicherzustellen, das die richtigen Backups entfernt würden. +.\" +.SS "Verschlüsselung benutzen" +.B obnam +kann sämtliche Daten im Repository verschlüsseln. +Es nutzt dabei +.BR gpg (1) +um die Verschlüsselung durchzuführen. +Sie benötigen ein Schlüsselpaar, das Sie mittels +.B "gpg --gen-key" +erzeugen können, oder ein bestehendes Schlüsselpaar. +Dann müssen Sie +.B obnam +mittels +.B \-\-encrypt\-with +konfigurieren, den Schlüssel zu benutzen. +.SS "Konfigurationsdateien" +.B obnam +sucht Konfigurationsdateien an mehreren Stellen, im Abschnitt DATEIEN finden Sie eine Auflistung. +Alle diese Konfigurationsdateien werden gemeinsam als eine große Konfigurationsdatei behandelt, so +als wären alle concatenated. +.PP +Konfigurationsdateien sind im INI format, es wird ausschließlich der Abschnitt +.I [config] +benutzt (alle anderen Abschnitte werden ignoriert). +.PP +Die Langnamen der Optionen werden als Schlüssel für Variablen in den Konfigurationsdateien verwendet. +Jede Option, die auf der Kommandozeile gesetzt werden kann, kann auch in einer Konfigurationsdatei im Abschnitt +.I [config] +stehen. +.PP +So können zum Beispiel die Optionen des folgenden Befehls +.sp 1 +.RS +obnam --repository=/backup --exclude='\.wav$' backup +.RE +.sp 1 +durch die folgende Konfigurationsdatei ersetzt werden: +.sp 1 +.nf +.RS +[config] +repository: /backup +exclude: \.wav$ +.RE +.fi +.sp 1 +(Sie können sowohl +.I foo=value +als auch +.I foo: value +verwenden.) +.PP +Das einzig ungewöhnliche in den Konfigurationsdateien ist, wie Optionen die mehrmals auftreten können behandelt werden. +Alle Werte werden durch Komma getrennt in eine einzige logische Zeile geschrieben (optional auch durch Leerzeichen). +Ein Beispiel: +.sp 1 +.RS +.nf +[config] +exclude = foo, bar, \\.mp3$ +.fi +.RE +.sp 1 +Im Bespiel gibt es drei Werte für die +.B exclude +Option, alle Dateien welche +.I foo +oder +.I bar +irgendwo im fully qualified pathname enthalten oder Dateien die mit einem Punkt und +.I mp3 +enden (exclusions sind reguläre Ausdrücke). +.PP +Eine lange logische Zeile kann in mehrere physische aufgespalten werden, indem mit Whitespace begonnen wird und die Folgezeilen +dann genau so eingerückt sind: +.sp 1 +.RS +.nf +[config] +exclude = foo, + bar, + \\.mp3$ +.fi +.RE +.sp 1 +Das Beispiel enthält, wie das Beispiel vorher, 3 Ausschluss-Muster. +.SS "Locking mit mehreren Clients" +.B obnam +unterstützt gemeinsam benutzte Repositores, die Clients können Dateiinhalte (chunks) gemeinsam nutzen. +Wenn Client A also eine große datei sichert, und Client B die gleiche Datei hat, muss B sie nicht erneut ins Repository hochladen. +Damit dies funktioniert, benutzen die Clients einen einfachen Locking-Mechanismus. Es kann immer nur ein einziger Client +gemeinsam genutzte Daten im Repository verändern. Sperren (locks) verhindern keinen lesenden Zugriff, Sie können also gleichzeitig +ein Restore durchführen, während ein anderer Client ein Backup macht. +.PP +Manchmal kann eine Leseoperation zur Gleichen Zeit auf die Datenstrukturen zugreifen, die gerade neu geschrieben werden. +Dies kann zu einem Absturz führen, der allerdings weder Daten korrumpiert, noch die Wiederherstellung verfälscht. +Eventuell müssen Sie nach einem Absturz die lesende Operation wiederholen. +.\"--------------------------------------------------------------------- +.SH OPTIONEN +.SS "Optionswerte" +Der Wert +.I SIZE +gibt eine Größe in Byte an, wobei optionale Suffixe folgendes bedeuten: +Kilobyte (k), Kibibyte (Ki), Megabyte (M), Mebibyte (Mi), Gigabyte (G), Gibibyte (Gi), +Terabyte (T), Tibibyte (Ti). +Die Suffixe sind nicht case-sensitive. +.\" ------------------------------------------------------------------ +.SH "EXIT STATUS" +Falls keine Fehler passierten, endet +.B obnam +mit einem Status von 0. Ansonsten ist der Wert ungleich Null. +.SH UMGEBUNGSVARIABLEN +.B obnam +gibt die Umgebungsvariablen seines Elternprozesses ohne Änderung weiter. +Es hört nicht auf ungewöhnliche Umgebungsvariablen, beachtet aber die üblichen wenn externe Programme ausgeführt werden, +z.B. temporäre Dateien erzugt werden usw. +.SH FILES +.I /etc/obnam.conf +.br +.I /etc/obnam/*.conf +.br +.I ~/.obnam.conf +.br +.I ~/.config/obnam/*.conf +.RS +Konfigurationsdateien für +.BR obnam . +Es ist kein Fehler, wenn eine der Dateien oder sogar alle fehlen. +.RE +.SH BEISPIELE +Ihr Home-Verzeichnis auf einen Server sichern: +.IP +.nf +obnam backup \-\-repository sftp://your.server/~/backups $HOME +.PP +Das neueste Backup vom Server wieder herstellen: +.IP +.nf +obnam restore \-\-repository sftp://your.server/~/backups \\ +\-\-to /var/tmp/my.home.dir +.PP +Nur eine Datei wiederherstellen (bzw. ein Verzeichnis): +.IP +.nf +obnam restore \-\-repository sftp://your.server/~/backups \\ +\-\-to /var/tmp/my.home.dir $HOME/myfile.txt +.fi +.PP +Alternativ dazu können Sie auch das Repository mittels FUSE mounten. +(Dazu benötigen Sie die +.B \-\-to +): +.IP +.nf +mkdir my-repo +obnam mount \-\-repository sftp://your.server/~/backups \\ +\-\-to my-repo +cp my-repo/latest/$HOME/myfile.txt +fusermount -u my-repo +.PP +Prüfen ob das Backup funktioniert hat: +.IP +.nf +obnam verify \-\-repository sftp://your.server/~/backups \\ +/path/to/file +.PP +Alte Backups löschen, das jeweils neueste Backup eines Tages behalten (10 Jahre lang): +.IP +.nf +obnam forget \-\-repository sftp://your.server/~/backups \\ +\-\-keep 3650d +.PP +Das Repository überprüfen: +.IP +.nf +obnam fsck \-\-repository sftp://your.server/~/backups +.fi +.PP +Mittels FUSE die gesicherten Dateien betrachten: +.IP +.nf +obnam mount \-\-to my-fuse +ls -lh my-fuse +fusermount -u my-fuse +.fi +.SH "SIEHE AUCH" +.B obnam +wird mit Handbüchern in den Formaten HTML und PDF geliefert. +Schauen Sie in +.I /usr/share/doc/obnam +wenn Sie obnam systemweit installiert haben, oder in das Unterverzeichnis +.I +manual +im Verzeichnis mit dem Quellcode. +.SH ÜBERSETZUNG +Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Jan Niggemann <jn@hz6.de> erstellt. + +Dieses Werk steht unter der GNU General Public License Version 3 +oder,je nach Vorliebe, einer beliebigen neueren Version. + +Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. + +Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken +Sie bitte eine E-Mail an <obnam-dev@obnam.org>. + +.TP +.BR cliapp (5) |